Wenn der Rücken schmerzt

Rückenschmerzen zählt längst zu den Volkskrankheiten. Treten Rückenschmerzen das erste Mal auf, vergehen diese meist ohne weiteres zu tun. Bei über 60 % kehren die Schmerzen jedoch wieder zurück. Bleiben Rückenschmerzen länger als zwölf Wochen bestehen spricht man von chronischen Beschwerden.

Rückenschmerzen können viele Ursachen haben. Oft spielen psychosomatische, wie auch organische Komponente eine Rolle.

Zu Beginn des Auftretens der Rückenschmerzen klagen Betroffene meist über Verspannungen, Morgensteifigkeit und Anlaufschmerz. Mit der Zeit verstärkt sich die Symptomatik jedoch, es können zudem Kreuzschmerzen auftreten, die auch ins Bein ziehen. Nicht zu vergessen gilt: auch ein Bandscheibenvorfall kann Rückenschmerzen verursachen.

 

Therapie: Wer hilft bei Verspannungen und Schmerzen im Rücken?

Eine pauschale Antwort kann auf diese Frage nicht gegeben werden. Denn die Therapie richtet sich nach der Ursache und dem Ausmass der Beschwerden.

 

Apotheke / Drogerie

Wärmebehandlung: Wärme entspannt die verkrampfte Muskulatur und kann so die Schmerzen lindern. Muskelfluide, Wärmepflaster und Eukalyptus-Bäder aus der Apotheke können dabei helfen.

Medikamente: die sog. Konservative Therapie behandelt Rückenschmerzen meist mit Schmerzmittel und Ruhigstellen. Bei starken akuten Rückenschmerzen kann ein entzündungshemmendes Schmerzmittel durchaus Sinn machen (in Absprache mit einer Fachperson), denn es hilft den Schmerzen-Verspannungs-Kreislauf zu durchbrechen. Alternativ zu Schmerzmittelwirkstoffen, wie Ibuprofen oder Diclofenac sind Heilpflanzen, wie die Teufelskralle zu erwähnen. Der Einsatz eines Teufelskrallen-Präparats macht besonders bei chronischen Schmerzen Sinn. Lasse dich in der Apotheke oder Drogerie beraten.

 

Naturheilpraktiker

Schröpfen und Akupunktur: Der Naturheilpraktiker hat dank seinem ganzheitlichen Therapieansatz auch einiges an Behandlungsmethoden zu bieten. Gerade die Akupunktur hat bei der Behandlung von Rückenschmerzen eine besondere Stellung. Bei chronischen Verspannungen kommt das Schröpfen oder die Schröpfmassage zum Zug. Eine Schröpfmassage ist eine Variante des Schröpfens, bei der ein mit einem Vakuum versehene Schröpfgläser auf der, mit einem entsprechenden Öl vorbereiteten, Haut hin und her verschoben wird. Die Schröpfmassage fördert die Durchblutung, löst Verklebungen im Bindegewebe und wirkt entspannend auf die Muskulatur.

Massage: Massagen eignen sich vor allem zur Behandlung von länger bestehenden oder chronischen Rückenschmerzen und Verspannungen. Nicht vergessen darf man die ganzheitliche Wirkung der Reflexzonenmassage, welche hilft Körper, Geist und Seele wieder in Balance zu bringen. Ausserdem kommen bei Massagen meist auch ätherische Öle zum Einsatz, welche die Muskeldurchblutung zusätzlich fördern.

Manuelle Therapiemethoden: Zur manuellen Therapie in der Naturheilpraxis zählen Methoden, wie z.B. die sanfte Wirbelsäulentherapie nach Dorn, das Anbringen von Kinesiotapes oder die Viszeraltherapie.

Mit Hilfe der sanften Wirbel- und Gelenktherapie nach Dorn wird durch leich­ten Druck Ge­len­ke, Becken und Wir­bel­säu­le in ihre phy­sio­lo­gi­sche Lage ge­bracht. Dieser Vorgang bedarf im Gegensatz zu anderen osteopathischen Techniken der aktiven Mitarbeit des Patienten. Plötzliches knackendes «Einrenken» wird vermieden, sondern nachhaltig durch die eigene Muskelbewegung unterstützt. Seit einigen Jahren hält da Kinesio Taping Einzug in die Sportmedizin – bei Fussballern, Leichtathleten, Tennisspielern, Volleyballern, Velofahrern, Reiter – ob Spitzenathleten oder Alltag, das Taping ist allgegenwärtig.

Mit Kinesio Taping werden Muskelfunktionen verbessert, Schmerzen gelindert und Gelenkfunktionen unterstützt. Das Kinesio Tape kann 3-5 Tage getragen werden, dies auch beim Duschen sowie bei der täglichen Arbeit oder im Sport.

Die Viszeraltherapie, auch viszerale Osteopathie genannt, ist eine ganzheitliche Form der manuellen Therapie, welche sich speziell der Behandlung innerer Organe (Viszera) widmet. Die Osteopathie wurde vom amerikanischen Arzt Dr. Adrew Taylor Still 1874 entwickelt und für unterschiedliche Beschwerdebilder eingesetzt. Auch bei klassischen Rückenschmerzen ist eine ganzheitliche Betrachtung der Beschwerden und des Patienten wichtig!

Heilpflanzenkunde, Homöopathie und Vitalstofftherapie: Die Heilpflanzenkunde (Phytotherapie) gehört zu den ältesten medizinischen Therapien. Schon immer haben die Menschen verschiedenster Kulturen ihr Wissen über die Wirksamkeit der Pflanzen den nächsten Generationen weitergeben. Zur Behandlung von Schmerzen können Pflanzen als Frischpflanzensäfte, als Teemischungen, als Extrakte in Kapsel oder Salben, sowie als Tinkturen eingesetzt werden. Für die äusserliche Anwendung z.B. als Salbe oder Gel gilt es Pflanzen wie Arnika und Wallwurz zu nennen. Für die innerliche Therapie von Schmerzen können Weihrauch oder Teufelskralle eingesetzt werden.

Bei akuten Erkrankungen können unter Umständen die richtig gewählten homöopathischen Globuli schneller wirken als ein schulmedizinisches Präparat. Durch eine fundierte Anamnese finden wir das für dich passende Mittel. In der Homöopathie geht es nicht um die Behandlung von Krankheitsnamen, sondern um den Menschen mit seinen Beschwerden, der in den Mittelpunkt der Behandlung tritt.

Die Behandlung von Krankheiten mit Vitalstoffen (Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Aminosäuren, Fettsäuren und sekundären Pflanzenstoffen) geht auf die Forschungsarbeiten von Nobelpreisträger Professor Pauling zurück. Als orthomolekulare Entzündungshemmer werden meist Omega-3-Präparate eingesetzt. Bei chronischen Muskelverspannungen sollte auf eine ausreichende Magnesiumversorgung geachtet werden.

 

Physiotherapie

Krankengymnastik und Entspannungsverfahren: Bewegung ist gerade auch bei Rückenschmerzen enorm wichtig. Deshalb sollten Betroffene so schnell wie möglich ihre täglichen Aktivitäten wieder aufnehmen und mit der Krankengymnastik als Bewegunstherpaie beginnen. Ein Physiotherapeut kann dir ein auf dich zugeschnittenes Repertoire an Gymnastikübungen zeigen, mit denen du dir täglich Zuhause gutes für deinen Rücken tun kannst.

Rückenschule, Patientenberatung und Aufklärung: Zudem lässt sich mithilfe der Physiotherapie ein gesundes Bewegungsverhalten, Stressmanagement trainieren. Dazu gehört Verringerung von Risikofaktoren für Rückenschmerzen, das Bewusstmachen und Optimieren der Alltagshaltungen wie Sitzen, Heben, Tragen, Schlafen und der Umgang mit Stress und Schmerz.

 

Arzt

Operation: Rückenschmerzen können vielfältige Ursachen haben. Nur bei wenigen ist heutzutage eine Operation notwendig.

Medikamente: Wer Schmerzen hat, nimmt schnell eine Schonhaltung ein. Diese führt jedoch oft zu weiteren Verspannungen und zu noch mehr Schmerzen. Daher ist es bei Rückenschmerzen manchmal sinnvoll, für eine bestimmte Zeit ein Schmerzmittel einzunehmen und so den Teufelskreis zu durchbrechen. Am ehesten raten Ärzte zu sogenannten nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) wie zum Beispiel Diclofenac oder Ibuprofen. Die richtige Schmerztherapie ist immer abhängig von der individuellen Situation und wird vom behandelnden Arzt festgelegt. Wichtig: Schmerzmittel sind keine Dauerlösung und bringen gerade bei längerer Anwendung Nebenwirkungen mit sich.

 

Wann zum Arzt?

Zum Arzt gehen solltest du, wenn die Rückenschmerzen ungewöhnlich heftig sind, nicht nachlassen oder sich stattdessen sogar verschlimmern. Dieser Rat gilt auch, wenn sich die Schmerzen beim Niesen, Husten und Pressen verstärken. Nach einem Unfall, bei gleichzeitig auftretendem Fieber, Lähmungserscheinungen in den Beinen, Störungen der Blasen- und/oder Darmfunktion sowie bei schmerzen bei einer bekannten Krebserkrankung solltest du sofort einen Arzt aufsuchen.

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