Die vielfältigen Aufgaben des Darms

Nahrungsaufspaltung

Diese Aufgabe ist klar und liegt auf der Hand. Alles was wir Essen wird auf der Reise durch unser Verdauungssystem in kleine Teile zerlegt. Diejenigen die dem Darm als wertvoll erscheinen werden durch die Darmwand geschleust und vom Blut aufgenommen, damit diese uns als Energie zur Verfügung stehen.

 

Vitalstoffaufnahme

Genauso wichtig wie die Nährstoffaufnahme (Kohlenhydrate, Fett und Eiweiss) ist die Aufnahme von Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen. Können diese lebenswichtigen Bausteine von unserem Darm nicht aufgenommen werden, können vielfältige Beschwerden daraus entstehen.

 

Barrierefunktion

Obwohl der Darm im Innern unseres Körpers liegt, bildet eine Grenzfläche zur Aussenwelt. Er schützt unser Körperinneres, unsere Organe und unser Blut vor dem was mit der Nahrung an Fremdkeimen und Zusatzstoffen durch unseren Darm geschleust wird.

 

Zentrale des Immunsystems

Etwa 80 Prozent aller Entscheidungen, ob wir gesundbleiben oder krank werden, werden in unserem Darm gefällt – hier befinden sich der Sitz unseres Immunsystems. Erstaunlich ist, dass in einem gesunden Darm etwa dreimal mehr Immunzellen vorhanden sind als in der Milz, in den Lymphknoten und im Knochenmark zusammen.

 

Bauchhirn

Der Begriff «Bauchhirn» hat absolute Daseins Berechtigung, denn in den letzten Jahren wurde viel zur «Bauch-Hirn-Achse» geforscht. So weiss man heute, dass mehr Signale vom Darm zum Gehirn laufen als umgekehrt, was bisher immer angenommen wurde. Wie stark uns dies Beeinflusst zeigt sich an folgendem Alltagsbeispiel: Nicht das Gehirn signalisiert dem Darm, dass er sich aus Prüfungsangst zusammenkrampfen und Durchfall erzeugen soll, sondern unsere Mitbewohner im Darm, reagieren mit ausschütten von Histamin und entzündungsfördernden Immunglobulinen auf diese Ausnahmesituation!

 

Hormon-, Enzym- und Vitaminproduktion

Wenig bekannt ist, dass mehr als 20 Hormone (auch) im Darm gebildet werden, insbesondere Stress- aber auch Glückshormone wie Serotonin und das Schlafhormon Melatonin. Bekannter ist die Vitamin K-Produktion, welche von den Darmbakterien abhängig ist.

 

Entgiftung

Giftstoffe aus der Leber, aber auch des gesamten Stoffwechsels werden bei funktionierender Verdauung mit dem Stuhl ausgeschieden. Bei Verstopfung allerdings bleiben diese ausscheidungspflichtigen Toxine und alle faulenden und gärenden Stoffe von nicht optimal verdauter Nahrung im Dickdarm liegen, somit besteht die Gefahr, dass wir uns selbst vergiften.

 

Die Bewohner des Darms

Unser Darm hat eine Gesamtoberfläche, die grösser ist als die Grösse eines Tennisplatzes. Erstaunlich ist auch, dass in unserem Darm 10-mal mehr Bakterien leben als unser gesamter Organismus an Zellen hat. Dank den richtigen Darmbakterien kommt es zur Ausbildung eines funktionstüchtigen Immunsystems das uns widerstandsfähig gegen Krankheiten und Allergien werden lässt.

Unser Körper ist je nach Region unterschiedlich mit Bakterien besiedelt. Die Bakterien im Mund haben u.a. die Aufgabe unsere Zähne gesund zuhalten. Unser Magen und Zwölffingerdarm ist hingegen sehr keimarm. In Dünndarmabschnitten weiter unten im Verdauungstrakt finden wir überwiegend Lactobacillen und Enterococcen, die für unser Immunsystem wichtig sind. So richtig dicht mit Baterien ist dann unser Dickdarm besiedelt. Hier wohnen u.a. Bifidobakterein und Bakteroiden.

 

Was passiert, wenn die Bakterienwelt gestört ist?

Aufgrund weiter unten genannte Faktoren kann es dazukommen das unsere „guten“ Darmbewohner in ihrer Vermehrung verhindert werden und nicht überleben und Platz machen für weniger „nette“ da dann zu massiver Gärung und somit Blähungen führen, oder gar für die wirklich krankmachenden Keime, die Entzündungen in der Darmschleimhaut verursachen können.

 

Wodurch wird die Darmflora gestört?

    • Alkohol
    • Nikotin
    • Zucker
    • Stress
    • Schlechte Ernährung
    • Lebensmittelzusatzstoffe
    • Umweltgifte
    • Pestizide
    • Chemotherapie und Bestrahlung
    • Therapie- und Impfschäden
    • Elektrosmog
    • Arzneimittel wie z.B. Antibiotika, Schmerzmittel, Cortison
    • Krankmachenden Bakterien, Viren, Pilzen und Parasiten

 

Die Folgen einer gestörten Darmflora

Wird die Zahl der nützlichen Bakterien im Darm z.B. durch Stress oder falsche Ernährung verringert, führt dies zu einer Fehlbesiedlung der Darmflora mit schädlichen Bakterien oder Pilzen. Die Folge: Allergien, entzündliche Darmerkrankungen und eine geschwächte Immunabwehr.

 

Arbeitseinsatz der Probiotika

Die Übersetzung des Wortes Probiotikum lautet „für das Laben“. Bei einem Probiotikum handelt es sich um ein Produkt, das lebende Bakterienstämme enthält. Bei einem guten Probiotikum-Präparat sind diese in hoher Anzahl enthalten, damit es einen positiven Effekt bei der Einnahme auf die Gesundheit hat.

Die Bakterien im Darm üben ganz verschiedene Funktionen aus. Hier findst du einen kleinen Überblick. Die Bakterien der Darmflora…

  • …bilden mit der Darmwand eine natürliche Schutzbarriere gegen Erreger
  • …verbrauchen Nährstoffe und versorgen mit ihren Stoffwechselprodukten die Darmschleimhaut mit Energie
  • …besetzten Lebensraum und verhindern so, dass schädliche Bakterien sich im Darm ansiedeln können
  • …trainieren das Immunsystem des Körpers
  • …bilden Abwehrstoffe gegen fremde Bakterien

 

Es gibt Probiotika und Probiotika

Auch bei den Probiotika gibt es bei der Qualität der verschiedenen Produkte erhebliche Unterschiede. Für die Qualität eines Probiotikums sind folgende Kriterien entscheidend:

  1. Die Anzahl der Bakterien die in einer Tagesportion enthalten sind, sollte bei hochwertigen Probiotika mindestens 1-2 Milliarden Bakterien betragen.
  2. Die Bakterien müssen lebendig sein um den Magensaft, die Gallensäure und das Bauchspeicheldrüsensekret möglichst unbeschadet zu überstehen und somit im Darm aktiv zu werden.
  3. Es ist wesentlich, dass verschiedene Bakterienstämme in einem hochwertigen Probiotikum enthalten sind. Nur so ist gesichert dass sowohl im Dünndarm als auch im Dickdarm die Darmfunktionen verbessert werden.

 

Die Darm-Kur

Bei einer Darm-Kur, auch Darmsanierung genannt wird der Darm entgiftet, die Darmflora gepflegt und die Darmschleimhaut genährt.

Eine Darm-Kur kann therapeutisch aber auch präventiv durchgeführt werden, um das allgemeine Wohlbefinden zu stärken oder den Darm und die Verdauung in Schwung zu bringen. Anbei wird auch die Leber bei der Entgiftung unterstützt.

Wann ist eine Darmsanierung besonders hilfreich?

  • Als Starthilfe bei einer Ernährungsumstellung
  • Bei einer geschwächten Darmflora nach Antibiotika- oder Cortison-Therapie oder Magen-Darm-Erkrankung
  • Bei Reizdarmsyndrom, träger Verdauung oder unspezifischen Magen-Darm-Problemen nach ärztlicher Abklärung und erfolglosen Therapieversuchen
  • Bei Infektanfälligkeit und Allergien
  • Bei Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Bei Hautbeschwerden, Ekzeme, Neurodermitis
  • Bei Migräne und Kopfschmerzen

 

Darmreinigung und -entgiftung

In der ersten Phase einer Darm-Kur, die meist 10-30 Tage dauert, geht es darum Ablagerungen an den Darmwänden zu entfernen. Produkte, wie Flohsamenschalen, Huminsäure und Mineralerde sind i.d.R. Bestandteile von hochwertigen Darmsanierungskuren.

Huminsäure besitzt die Fähigkeit, Schadstoffe und Toxine im menschlichen Darm fest an sich zu binden. Dadurch werden schädliche Substanzen nicht von unserem Körper aufgenommen bzw. können nicht in die Blutbahn gelangen. Die gebundenen Giftstoffe werden ausgeschieden, noch bevor eine schädigende Wirkung entsteht. Dank dem Schutzfilm, welcher die Huminsäure auf der Darmschleimhaut bildet werden nicht nur Giftstoffe gebunden und Schwermetalle ausgeleitet, sondern auch Irritation gelindert.

Auch Flohsamenschalen können zur Reinigung des Darms eingesetzt werden. Durch ihre Fähigkeit Wasser zu binden, sind Flohsamenschalen ebenfalls in der Lage, Abfallstoffe im Darm zu binden und abtransportieren.

 

Darmfloraaufbau

Milchsäurebakterien regulieren die Darmflora und die Verdauung und stärken so das Immunsystem. In dieser Phase, welche 1-5 Monate dauern kann, werden also probotische Nahrungsergänzungen eingesetzt. Hierbei ist es wichtig, dass ein qualitativ gutes Probiotikum, nach obengenannten Kriterien gewählt wird. Es macht z. T. auch Sinn die Darmfloraaufbau-Phase parallel zur Darmschleimhautregenerations-Phase durchzuführen.

 

Darmschleimhautregeneration

Hierbei kann ein Präbiotikum, ein ballaststoffhaltiges Nahrungsergänzungsmittel mit resistenter Stärke zum Einsatz kommen. Die resistente Stärke gelangt weitgehend unbeschadet in die unteren Abschnitte des Darmes und dient hier den Bakterien der Darmflora als Nahrung.

Eine andere Möglichkeit die Regeneration der Darmschleimhaut zu unterstützen ist L-Glutamin. L-Glutamin ist eine natürlich im Körper vorkommende Aminosäure. Als unentbehrlicher Energielieferant für die Zellen der Darmwand ist der Einsatz von täglich 2 Gramm L-Glutamin vor allem bei Schäden an der Innenwand des Verdauungstraktes und bei erhöhter Darmdurchlässigkeit (Leaky-Gut-Syndrom) angebracht. Zudem fördert L-Glutamin die Regenerationsfähigkeit der Darmzellen und ist gleichzeitig eine wichtige Energiequelle für das Immunsystem.

 

Manuelle Therapie

Als ganzheitliche Ergänzung zur Darmsanierung macht eine Therapie auf der strukturellen Ebene des Körpers sehr Sinn. Hier eine kleine Aufzählung von möglichen Therapiemethoden.

Mit Hilfe der sanften Wirbelsäulentherapie nach Dorn wird durch leich­ten Druck Ge­len­ke, Becken und Wir­bel­säu­le in ihre phy­sio­lo­gi­sche Lage ge­bracht. Dieser Vorgang bedarf im Gegensatz zu anderen osteopathischen Techniken der aktiven Mitarbeit des Patienten. Die Methode geht zurück auf den Allgäuer Dieter Dorn (1938 – 2011). Auch eine Fehlstellung der Wirbel kann Verdauungsbeschwerden verursachen.

Die viszerale Osteopathie ist eine ganzheitliche Form der manuellen Therapie, welche sich speziell der Behandlung innerer Organe (Viszera) widmet. Die Osteopathie wurde vom amerikanischen Arzt Dr. Adrew Taylor Still 1874 entwickelt und für unterschiedliche Beschwerdebilder eingesetzt.

Verschiedene Untersuchungen wie Beispielsweise eine klinische Pilotstudie an der Donau Universität Krems zeigte, dass mit Hilfe der viszeralen Osteopathie die Beschwerden von Reizdarmpatienten insbesondere Bauchschmerzen signifikant nachliessen.

Bei der Fussreflexzonentherapie geht man davon aus, dass jedem Organ eine entsprechende Reflexzone am Fuss zugeordnet ist. Durch sanften Druck auf diese Reflexzonen werden die zugehörigen Körperregionen aktiviert und deren Selbstheilungskräfte mobilisiert.

 

Weitere Tipps und Empfehlungen

  • Zusätzlich zur Darmsanierung empfehle ich eine Leber-Kur. Das entgiftet den Körper umfassend, denn die Leber ist eines der wichtigsten Entgiftungsorgane.
  • Führe ein Ernährungstagebuch damit Sie Unverträglichkeiten erkennen können.
  • Esse zu regelmässigen Zeiten. Essen Sie langsam und kauen Sie gut.
  • Meide scharfe, fettige und schwer verdauliche Speisen, die Sie nicht gut vertragen.
  • Baue ballaststoffreiche Nahrungsmittel fix in den Speiseplan ein.
  • Reduziere den Zuckerkonsum, da Zucker die ideale Nahrung für schlechte Bakterien ist.
  • Trinke viel, bauen Sie Stress ab, bewegen Sie sich regelmässig und schlafen Sie genügend!

Achtung: Darmsanierungspräparate können bestimmte Medikamente binden und deren Wirkung reduzieren. Wer Arzneimittel einnimmt, sollte sich bei einer Fachperson erkundigen. 

 

Darmcheck

Bei chronischen und diffusen Beschwerden ist es wichtig der Ursache auf den Grund zu gehen, dies geschieht einerseits durch den Arzt und kann andererseits mit einer ursachenorientierten komplementärmedizinischen Stuhlanalytik ergänzt werden.

 

Die Parameter

Mit dem Darmcheck werden folgende Parameter in deinem Stuhl beurteilt

  • wie deine Darmflora zusammengesetzt ist
  • ob in deinem Darm Fäulnisprozesse ablaufen
  • ob deine Darmschleimhaut entzündet ist
  • ob du unter einem „löchrigen Darm“ (Leaky gut Syndrom) leidest
  • wie gut deine Bauchspeicheldrüse und deine Gallenblase arbeiten
  • wie gut deine Schleimhautimmunität zum Schutz vor Erregern ist
  • ob du einen Darmpilz habst
  • ob du Nahrungsmittelunverträglichkeiten habst

Diese Parameter helfen mir ein individuelles und ganzheitliches Therapiekonzept für dich zusammenzustellen, um eine erfolgreiche Darmsanierung einzuleiten.

 

Die Durchführung

Um einen Darmcheck bzw. eine Stuhlanalytik durchzuführen, erhältst du von mir bzw. einer entsprechend ausgebildeten Fachperson deines Vertrauens ein Testset mit Probengefäss, Stuhlfänger und detaillierter Anleitung, anhand welcher du die Stuhlprobe bequem zu Hause entnehmen können.

 

Deine Fachberaterin für Darmgesundheit

Eine gestörte Darmflora, wie auch eine gestresste Darmschleimhaut können eine Reihe von Auswirkungen auf unser körperliches und psychisches Wohlbefinden haben. Ist dies der Fall, könne Beschwerden auftreten, wie z.B.:

  • Durchfal, Verstofung, Blähungen
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie z.B. Colitis ulcerosa, Morbus Crohn
  • Reizdarm-Syndrom
  • Allergien & Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Depression
  • Hautprobleme wie z.B. Ekzeme, Neurodermitis, Psoriasis
  • Übergewicht
  • Migräne, Kopfschmerzen
  • Infektanfälligkeit, Heuschnupfen

Als zertifizierte Fachberaterin für Darmgesundheit untersütze ich dich, deine Symptome ursachenfokusiert in Balance zu bringen und deinen Darm wieder auf die Sprünge zu helfen. Das Thema Darmgesundheit ist ein grosses Schwerpunktthema bei mir in der Praxis und ich durfte bereits mehrere Vorträge zu diesem Thema halten.

Ich begeite dich auf dem Weg deinen Darm wieder ins Gleichgewicht zu bringen:
1. Anamnesegespräch: mögliche Ursachen und Auswirkungen der Beschwerden werden geklärt
2. Darmcheck: wenn nötig wird mit Hilfe der Stuhldiagnostik geschaut, wie es um Ihren Darm bestellt ist
3. Darmsanierung: aufgrund der gesammelten Informationen stelle ich ein individuelle Darm-Kur für dich zusammen.

Behandle deine Beschwerden an der Wurzel!

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